Gesundheitsökonomische Evaluation / Health Technology Assesment

Wissenschaftliche MitarbeiterInnen in dem Arbeitsschwerpunkt sind Prof. Dr. med. Dr. rer. pol. Anja Neumann, Dr. rer. medic. Janine Biermann-Stallwitz, Dr. PH Silke Neusser, Dr. rer. medic. Frederik Valbert, Anja Niemann M.A., Kathrin Pahmeier M.Sc., Dr. rer. pol. Christian Speckemeier, Katharina Schwarze M.A., Nils Frederik Schrader M.Sc.

Wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte: Desiree Wiedemann B.Sc., Jan-Frederick Meyer B.Sc.

Ausgewählte laufende Projekte

Reduct - Web-based Mindfulness and Skills-Based Distress Reduction for cancer patients: A multicenter, randomized, controlled intervention study

Ein Forschungsteam aus der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) untersucht in einer Studie, wie effektiv Menschen mit einer Krebserkrankung durch das Online-Tool Make It geholfen werden kann. 

Das an den Universitäten in Essen, Tübingen und Erlangen entwickelte Online-Training Make It richtet sich an krebskranke Menschen, die sich aufgrund der Folgen ihrer Krankheit in einer schwierigen Lebensphase befinden. Durch computergestützte Übungen lernen sie, ihre Gefühle, Kraftquellen und Stressauslöser zu erkennen und daraus individuelle Bewältigungsstrategien zu erarbeiten. Entwickelt wurde das Training von Fachleuten aus der Psychologie, Psychotherapie, Psychosomatischen Medizin und Psychoonkologie. 

Der Lehrstuhl für Medizinmanagement führt im Rahmen der Studie eine gesundheitsökonomische Evaluation durch. 

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Laufzeit: November 2021 bis November 2025

SaVeBRAIN.Kids - Sichere ambulante Versorgung von Kindern mit mildem Schädelhirntrauma

Kopfverletzungen kommen im Kindes- und Jugendalter sehr häufig vor. Treten dabei

neurologische Symptome als Ausdruck einer Funktionsstörung des Gehirns und/oder einer

Verletzung des Gehirns, der Schädelknochen oder der angrenzenden Strukturen auf, liegt

definitionsgemäß ein Schädelhirntrauma (SHT) vor. In Deutschland werden jährlich ca. 92.000 Kinder nach SHT stationär behandelt. Von diesen weisen ca. 2.500 (2,7 %) eine mittels Bildgebung diagnostizierte intrakranielle Verletzung/Komplikation auf und nur ca. 600 (0,7 %) benötigen eine neurochirurgische Intervention. Gleichzeitig ist die Hospitalisierungsrate in Deutschland die höchste in der Literatur berichtete. 

Im bestehenden Vergütungssystem ist derzeit eine untere Grenzverweildauer von 2 Tagen mit Abschlägen bei einer Unterschreitung festgelegt, wohingegen die Vergütung einer stundenweisen, symptomorientierten Überwachung in der Regelversorgung

nicht vorgesehen ist. Hieraus folgt, dass möglicherweise das DRG-System einen Fehlanreiz zu einer stationären Aufnahme von Kind und Betreuungsperson über 2 Tage setzt, obwohl medizinisch eine kürzere Überwachung oder primäre ambulante Fallführung vertretbar wären. Ziel der neuen Versorgungsform ist es, den Anteil an Hospitalisierungen von pädiatrischen Patient:innen mit mildem SHT, die ein sehr geringes Risiko für eine klinisch relevante intrakranielle Komplikation aufweisen, unter der Voraussetzung einer gleichbleibenden medizinischen Sicherheit durch Einbindung digital gestützter Anamnese- und Befunderhebung und Überwachung zu senken.

Der Lehrstuhl für Medizinmanagement ist hierbei für die Gesundheitsökonomische Evaluation der neuen Versorgungsform zuständig.

Projektpartner: AOK Baden-Württemberg, AOK NordWest, BARMER, DAK-Gesundheit, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof, IKK classic, LMU Klinikum München, MedEcon Ruhr GmbH, smartlytic GmbH

Das Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert.

Laufzeit: September 2024 bis Februar 2028

PAAM – PhysicianAssistants in der Allgemeinmedizin

Im  PAAM-Projekt  werden Physician Assistants (PAs) in künftige hausärztliche Teampraxen integriert. Dabei durchlaufen die Pas vor Beginn des Einsatzes im ersten Halbjahr begleitend ein hausarztpraxis-spezifisches Intensivtraining, zudem erhalten die Praxisteams einschließlich der PA über 1,5 Jahre ein etwa monatliches Coaching-Angebot, um die interprofessionelle Kooperation zu fördern. 

PAAM ist ein Kooperationsprojekt. Die Konsortialführung liegt beim Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsklinik Essen, weitere Partner sind u.a. die BARMER und der AOK Bundesverband GbR, die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe und das Institut für ärztliche Qualität in Schleswig-Holstein gGmbH. 

Der Lehrstuhl für Medizinmanagement ist als Konsortialpartner für die Gesundheitsökonomische Evaluation der neuen Versorgungsform eingebunden.

Das Projekt wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert.

Laufzeit: Januar 2025 bis September 2028 

POSA - Schlafpositionstherapie bei leichter bis mittelgradiger lageabhängiger obstruktiver Schlafapnoe

Bei der POSA-Studie handelt es sich um eine durch den G-BA finanziert Erprobungsstudie. Es soll geprüft werden, ob die Schlafpositionstherapie – im Vergleich zur positiven Atemwegsüberdruck-Therapie – bei Patientinnen und Patienten mit leichter bis mittelgradiger lageabhängiger obstruktiver Schlafapnoe die Tagesschläfrigkeit mindestens genauso stark verringert. Dafür wird eine multizentrische randomisiert-kontrollierte klinische Studie im Cross-Over-Design durchgeführt.

Projektpartner: Alcedis GmbH, Universitätsmedizin Essen – Studienzentrum GmbH, Ruhr-Universität Bochum, Ruhrlandklinik –Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen gGmbH, Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin e.V.

Es handelt sich um eine vom G-BA finanzierte Erprobungsstudie.

Laufzeit: Juni 2023 bis Dezember 2026

OPTILATER – Optimales Langezeitüberleben nach Krebs

Das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte und vom WTZ Essen koordinierte Projekt OPTILATER soll die Langzeitfolgen von Krebserkrankungen untersuchen und (noch nicht erfüllte) Versorgungsbedarfe aufzeigen. Der Lehrstuhl für Medizinmanagement ist hierbei an zwei von sieben Arbeitsbereichen beteiligt.

Arbeitsbereich 1 - Versorgungsanalyse: Mitarbeiter des Lehrstuhls für Medizinmanagement untersuchen in Arbeitsbereich 1 gemeinsam mit Kollegen des Universitätsklinikums Münster in GKV-Routinedaten der AOK, BARMER, DAK und TK die Versorgung, und insbesondere die Leistungsinanspruchnahme, von Krebsüberlebenden.

Arbeitsbereich 2 – Fokusgruppen und Einzelinterviews:  Zusammen mit der Klinik für Palliativmedizin am Universitätsklinikum Bonn führt der Lehrstuhl für Medizinmanagement qualitative Interviews und Fokusgruppen durch. Es sollen die Erfahrungen von Betroffenen, Angehörigen und Gesundheitspersonal sowie Mitgliedern von Patientenbeiräten und Interessensvertretungen, Repräsentierenden von Communities, Stakeholdern, Netzwerken und Krankenversicherungen mit bestehenden Versorgungsangeboten erfasst werden. Berücksichtigt werden dabei u.a. Aspekte wie Migrationshintergrund und Gender/Diversität. Daraus werden Bedarfe abgeleitet, die zukünftig in Versorgungsangeboten integriert sein sollten und mögliche Szenarien entwickelt, die die Bedarfe verbessert berücksichtigen sollen.

Weitere Informationen sind der Projekthomepage (https://wtz.nrw/optilater/) zu entnehmen.

Projektpartner: Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Landeskrebsregister NRW, LVR-Klinikverbund, Universitätsklinikum Bonn, Uniklinik Köln, Universitätsmedizin Mainz, Universitätsklinikum Münster, Universitätsmedizin Essen, Westdeutsches Tumorzentrum Essen.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Projektlaufzeit: 01.12.2022 bis 31.08.2025

SLEEP WELL - Digital unterstützte Schlafmedizin – Entwicklung optimierter Patientenwege bei obstruktiver Schlafapnoe

Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine schlafbezogene Atmungsstörung, die durch eine Verengung des Rachenraums im Schlaf entsteht und sich durch starkes Schnarchen sowie Atemaussetzer kennzeichnet. Die dadurch ausgelöste körperliche Stressreaktion führt kurzfristig zu einem nicht-erholsamen Schlaf und kann langfristig das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Vorhofflimmern erhöhen. 

Das Projekt SLEEP WELL knüpft daran an und möchte die Versorgungsstrukturen von OSA-Patientinnen und -Patienten durch Telemedizin verbessern. Dabei werden Haus- und Fachärztinnen und -ärzte telemedizinisch durch Expertinnen und Experten der Schlafmedizin in der Diagnosestellung von potenziellen OSA-Patientinnen und Patienten unterstützt. Zudem soll untersucht werden, ob sich Behandlung und Nachsorge dank telemedizinischer Begleitung erfolgreich auch zuhause durchführen lassen.

Für die neue Versorgungsform werden über 4.440 Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf OSA ausgewählt. Um zu untersuchen, ob die neue Versorgungsform einen Zusatznutzen aufweist, werden zwei Patientengruppen gebildet: Eine Gruppe wird zusätzlich mit Hilfe von Telemedizin behandelt, die andere Gruppe nicht. Durch Vergleiche mit Blick auf Lebensqualität, Therapietreue und Gesundheitskosten wird der Nutzen untersucht.

Die Projektleitung liegt bei Prof. Christoph, Ruhrlandklinik, Universität Duisburg-Essen. Der Lehrstuhl für Medizinmanagement evaluiert die Kosteneffektivität der neuen Versorgungsform im Vergleich zum Verzicht auf diese.

Projektpartner: BARMER, DAK-Gesundheit, DEGEDI Pro Physio GmbH, Essener Forschungsinstitut für Medizinmanagement GmbH, Evangelische Kliniken Essen-Mitte gGmbH, IKK classic, Klinik für Schlafmedizin Düsseldorf Grand Arc GmbH, MuM – Medizin und Mehr eG, Techniker Krankenkasse, Universität Duisburg-Essen, Universitätsklinikum Essen

Das Projekt wird für den Zeitraum von vier Jahren durch den Innovationsfonds gefördert.

Laufzeit: 01.10.2021 bis 30.09.2025

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projekthomepage oder der Internetseite des Innovationsfond

Publikationen:

Hempen, A., Mattinger, E., Hienzsch, A. et al. Evaluation of a cross-sectoral care model including novel telemedical concepts for diagnosis and treatment of obstructive sleep apnea (SLEEP WELL). Somnologie 28, 203–211 (2024). https://doi.org/10.1007/s11818-024-00477-0 

PornLos – Pornographie- Nutzungsstörung effektiv behandeln – Leben ohne Suchtdruck

Das Projekt „PornLoS“ verfolgt das Ziel, die Behandlung von Personen mit einer Pornografie-Nutzungsstörung zu verbessern, da es bisher kein ausreichendes Versorgungsangebot für diese Indikation gibt.

Das Konsortium besteht aus der Professur für Psychotherapie und Systemneurowissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen als Konsortialführer, sowie mehreren Universitäten (u.a. Universität Duisburg-Essen, Philipps-Universität Marburg), Krankenkassen (Techniker Krankenkasse, DAK-Gesundheit) und den Hochschulambulanzen in Gießen, Marburg, Frankfurt, Trier, Saarbrücken, Landau-Koblenz sowie Mainz.

Im Rahmen der Evaluation werden Varianten einer 6-monatigen Intensivbehandlung mit der üblichen Behandlung verglichen. Die beiden Varianten der Intensivbehandlung werden von zuvor speziell geschulten Psychotherapeutinnen und -therapeuten durchgeführt und umfassen eine Kombination aus Einzel- und psychoedukativer Gruppentherapie. Eine digitale Applikation steht unterstützend zur Verfügung.

Der Lehrstuhl für Medizinmanagement ist für die gesundheitsökonomische Evaluation der neuen Versorgungsform verantwortlich.

Gefördert wird das Projekt durch den Innovationsfonds des G-BA.

Laufzeit: Juli 2023 bis Dezember 2026

In Kürze startende Projekte

PowerAOP – Patient-Empowerment im Kontext ambulanter Operationen am Beispiel der Orthopädie

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen, zu denen insbesondere der demografische Wandel, die dadurch hervorgerufene Fachkräfteknappheit und die Auswirkungen globaler Veränderungen gehören. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Hebung von Effizienzreserven bei Wahrung oder möglichst Steigerung der Qualität der medizinischen Versorgung an Bedeutung. Eine stärkere Ambulantisierung der Versorgung wird als ein wesentliches Instrument hierzu angesehen. Durch die effizientere Erbringungsform medizinischer Leistungen soll Fachpersonal eingespart und (regionale) Unterversorgung vermindert oder behoben werden. Die erwünschten Potenziale durch die Ambulantisierung von (zuvor stationär durchgeführten) Operationen können jedoch nur dann voll ausgeschöpft werden, wenn eine angemessene Behandlungsqualität und -sicherheit gewährleistet wird und PatientInnen das veränderte Setting akzeptieren und befähigt werden, eine aktive Rolle in ihrem Genesungsprozess einzunehmen. 

Studien geben jedoch Hinweise auf bestehende Herausforderungen und Hürden im Kontext ambulanter Operationen, die sich mehrheitlich auf ein fehlendes Patient-Empowerment beziehen.

Vor diesem Hintergrund ist das Ziel dieses Forschungsprojekts, Handlungsempfehlungen für konkrete Maßnahmen, u.a. für die Gestaltung und Distribution zielgruppengerechter Informationsmaterialien, zu entwickeln, welche das Patient-Empowerment im Kontext ambulanter Operationen verbessern. Dies geschieht am Beispiel der Orthopädie.

Projektpartner: Charité – Universitätsmedizin Berlin, Techniker Krankenkasse

Laufzeit: 01.04.2025 bis 31.03.2028

Ausgewählte abgeschlossene Projekte

HeLP – HIV-Testempfehlungen in Leilinien und Praxis

Mit den „90-90-90-Zielen“ formulierten die Vereinten Nationen ein ehrgeiziges Vorhaben: Bis zum Jahr 2020 sollten weltweit und ebenso in Deutschland 90 Prozent der HIV-positiven Menschen als solche diagnostiziert sein, sollen 90 Prozent aller Diagnostizierten Zugang zu HIV-Medikamenten haben und soll bei 90 Prozent der Behandelten kein Virus mehr nachweisbar sein. Bis zum Jahr 2030 soll die Rate der Diagnostizierten sogar auf 95 Prozent ausgeweitet werden. Bislang wurde dieses Ziel für Deutschland mit 88 Prozent knapp verfehlt. Dies ist aus klinischer, epidemiologischer und gesundheitsökonomischer Sicht nachteilig, denn eine späte HIV-Diagnose ist mit einer höheren Morbidität und Mortalität verknüpft. Zudem besteht bei einer unerkannten HIV-Infektion das Risiko einer weiteren Übertragung, was mit einer adäquaten Therapie der Infektion vermieden werden könnte.

Bestimmte Krankheitsbilder gelten als Indikator für eine HIV-Infektion, d. h. sie zeigen an, dass ein HIV-Test durchgeführt werden sollte. Das Projekt zielt darauf ab, diese Indikatorerkrankungen anhand von Krankenkassen-Daten und Daten des Robert Koch-Institutes für den deutschen Kontext zu ermitteln, um in Deutschland künftig noch zielgerichteter auf HIV-Infektionen zu testen. Zusätzlich sollen die medizinischen Leitlinien der entsprechenden Erkrankungen bezüglich einer Aufnahme einer HIV-Testempfehlung untersucht werden und Ärztinnen und Ärzte sowie Expertinnen und Experten sollen zu möglichen Hemmnissen bei einer HIV-Testung befragt werden. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden Strategien zur Optimierung von HIV-Testangeboten in Deutschland erarbeitet. Das Projekt wird für 27 Monate mit insgesamt ca. 671.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann das Projekt dazu beitragen, das HIV-Testverhalten in Deutschland maßgeblich zu verbessern und eine Präzisierung in der Beschreibung von HIV-Indikatorerkrankungen zu erlangen.

Projektpartner: AOK-Bundesverband GbR: Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), Robert Koch-Institut

Laufzeit: 01.04.2022 – 31.12.2024

Publikationen

Krings A, Kollan C, Schmidt D, Krings A, Gunsenheimer-Bartmeyer B, Valbert F, Neumann A, Wasem J, Behrens G, Bickel M, Boesecke C, Esser S, Dröge P, Ruhnke T, Koppe U (2024). Characterising HIV-Indicator conditions among two nationwide long-term cohorts of people living with HIV in Germany (1999–2023). Infection. https://link.springer.com/article/10.1007/s15010-024-02419-2

Valbert F, Behrens G, Bickel M, Boesecke C, Esser S, Dröge P, Ruhnke T, Krings A, Schmidt D, Koppe U, Gunsenheimer-Bartmeyer B, Wienholt L, Wasem J, Neumann A. (2024). Prevalence of HIV in people with potential HIV-indicator conditions in Germany: an analysis of data from statutory health insurances. eClinicalMedicine. https://www.thelancet.com/journals/eclinm/article/PIIS2589-5370(24)00273-6/fulltext

Valbert F, Koppe U, Schmidt D, Krings A, Gunsenheimer-Bartmeyer B, Dröge P, Ruhnke T, Behrens G, Bickel M, Boesecke C, Esser S, Wasem J, Neumann A (2023). Optimization of HIV testing services in Germany using HIV indicator diseases: study protocol of the HeLP study. Arch Public Health. archpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13690-023-01161-9

PrEP-Surv - Surveillance der Versorgung mit der HIV-Präexpositionsprophylaxe innerhalb der GKV in Deutschland 

Aufbauend auf der Studie „Evaluation der Einführung der HIV-Präexposition als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung“ wurde von 01.01.2022 bis 31.12.2024 am Lehrstuhl für Medizinmanagement in Kooperation mit dem Robert Koch-Institut eine Methode zum Monitoring der Versorgung mit der Präexpositionsprophylaxe in Deutschland anhand von Routinedaten entwickelt und in Daten der BARMER erprobt.

Weitere Details zu diesem Projekt sind der Website des Robert Koch-Instituts entnehmbar.

QuaSiApps – Fortlaufende Qualitätssicherung von in der GKV-Regelversorgung eingesetzten Gesundheits-Apps

„Gesundheits-Apps“ und insbesondere Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) eröffnen vielfältige Möglichkeiten, um bei der Erkennung, Überwachung und Behandlung von Krankheiten sowie einer selbstbestimmten gesundheitsförderlichen Lebensführung zu unterstützen. Seit der Einführung des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) Ende 2019 können DiGA von Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten verordnet und durch die Krankenkasse erstattet werden. Voraussetzung ist, dass die App vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft und gemäß § 139e SGB V in das sogenannte DiGA-Verzeichnis aufgenommen wurde.

Ziel des Projekts ist es, ein Konzept zur kontinuierlichen Qualitätssicherung von eingesetzten DiGA zu entwickeln. Hierzu wählen die Forschenden einen mehrstufigen Mixed-Methods-Ansatz. Zunächst werden zugelassene DiGA identifiziert und systematisiert. Darauf aufbauend werden strukturierte und systematische Literaturrecherchen durchgeführt, die Nutzer- und Patientenperspektive in Fokusgruppen erfasst sowie Akteure aus dem Gesundheitswesen zu ihrer Einschätzung befragt. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse, die auch Möglichkeiten und Grenzen aufzeigen, wollen die Forschenden Vorschläge für Verfahrenszwecke und Qualitätsdimensionen ausarbeiten. Diese werden in Expertenworkshops abgestimmt und weiter konkretisiert. Das Projekt zielt darauf ab, ein Set aus Qualitätsaspekten und entsprechenden Qualitätsmerkmalen, Qualitätsanforderungen sowie Qualitätsindikatoren und Messinstrumenten zu entwickeln. Die Forschenden werden zudem einen Vorschlag unterbreiten, wie sich das Konzept institutionell und verfahrenstechnisch in das deutsche Gesundheitssystem einbinden lässt. Das Projekt wird für 41 Monate mit insgesamt ca. 815.000 Euro gefördert.

Im Erfolgsfall entsteht so ein Qualitätssicherungskonzept für die in der Versorgung eingesetzten DiGA. Die Erkenntnisse können dazu beitragen, die Versorgungsqualität in der gesetzlichen Krankenversicherung sicherzustellen und zu verbessern.

Konsortialpartner: QM BÖRCHERS CONSULTING

Publikationen

Giebel GD, Speckemeier C, Schrader NF, Abels C, Plescher F, Hillerich V, Wiedemann D, Börchers K, Wasem J, Blase N, Neusser S. Quality assessment of mHealth apps: a scoping review. Front Health Serv. 2024 May 1; 4:1372871. doi: 10.3389/frhs.2024.1372871 . PMID: 38751854; PMCID: PMC11094264. 

Giebel GD, Abels C, Börchers K, Kampka B, Neusser S, Cissarek HR, Plescher F, Wasem J, Blase N. Integration of digital health applications into the German healthcare system: development of "The DiGA-Care Path". Front Health Serv. 2024 Mar 13;4:1372522. doi: 10.3389/frhs.2024.1372522. 

Giebel GD, Speckemeier C, Abels C, Plescher F, Börchers K, Wasem J, Blase N, Neusser S. Problems and Barriers Related to the Use of Digital Health Applications: Scoping Review. J Med Internet Res. 2023 May 12;25:e43808. doi: 10.2196/43808 . PMID: 37171838; PMCID: PMC10221513.

Op-US Opioidhaltige Analgetika – Untersuchung zu Entwicklungstrends in der Versorgung bei nicht-tumorbedingten Schmerzen

Im Rahmen einer Krebserkrankung werden oft starke Schmerzmittel, sogenannte opoidhaltige Analgetika eingesetzt. Tatsächlich erhalten auch andere Patientinnen und Patienten, die keine Krebserkrankung, aber starke Schmerzen haben, diese Medikamente. Insbesondere in der Langzeittherapie besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und Nebenwirkungen, zu denen auch Missbrauch, Fehlgebrauch und Abhängigkeit gehören. In der Vergangenheit wurden opoidhaltige Analgetika eher zurückhaltend verordnet, inzwischen jedoch ist eine Zunahme zu beobachten. Unklar ist, ob eine Über- und/oder Fehlversorgung vorliegt. Das Projekt Op-US soll die Versorgungssituation untersuchen, um das Risiko für Missbrauch und Abhängigkeitserkrankungen zu minimieren und die Patientensicherheit zu erhöhen.

Das Projekt wurde durch den Innovationsfond gefördert und belief sich auf drei Jahre (01.11.2020 – 29.02.2024). Weitere Informationen sind auf der Internetseite des Innovationsfonds zu entnehmen.

Projektpartner: DAK-Gesundheit, Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland – BVSD e.V.

Publikationen

Schrader NF, Niemann A, Weitzel, M, Speckemeier C, Abels C, Blase N, Giebel GD, Riederer C, Nadstawek J, Straßmeir W, Wasem J, Neusser S. Exceeding the guideline-recommended maximum daily dose of opioids for long-term treatment of non-cancer pain in Germany – a large retrospective observational study. BMC Public Health 24, 2580 (2024). doi.org/10.1186/s12889-024-20141-4

Niemann A, Schrader NF, Speckemeier C, Abels C, Blase N, Weitzel M, Neumann A, Riederer C, Nadstawek J, Straßmeir W, Wasem J, Neusser S, Prescription of Opioid Analgesics for Chronic Non-Cancer Pain in Germany despite Contraindications: Administrative Claims Data Analysis, Int J Environ Res Public Health. 2024 Feb. 21(2):180; DOI: 10.3390/ijerph21020180 

Schrader NF, Niemann A, Speckemeier C, Abels C, Blase N, Giebel GD, Riederer C, Nadstawek J, Straßmeir W, Wasem J, Neusser S. Prescription of opioid analgesics for non-cancer pain in Germany: study protocol for a mixed methods analysis. J Public Health (Berl.) 31, 1909–1919 (2023). https://doi.org/10.1007/s10389-022-01748-6

HörGeist - Ein Programm zur niedrigschwelligen Identifikation und Behandlung von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung

Menschen mit geistiger Behinderung leiden vermehrt unter Hörstörungen, die auf Grund einer beeinträchtigten Kommunikationsfähigkeit häufig nicht erkannt werden. Dabei können durch regelmäßige Ohrkontrollen und Hörtest Hörstörungen verhindert oder effektiv behandelt werden.

Das Projekt soll nachweisen, dass ein relevanter Teil der Menschen mit geistiger Behinderung unter unentdeckten Hörstörungen leiden und diese durch regelmäßige Hörtest im Lebensumfeld dieser Menschen aufgedeckt und nachverfolgt werden können. Hierzu wird eine Gruppe von Menschen mit geistiger Behinderung zu einem Hörscreening in ihrem Lebensumfeld und eine Vergleichsgruppe in eine Klinik eingeladen. Liegt eine Hörstörung vor wird eine Therapie eingeleitet. Nach einem Jahr erfolgen ein zweites Screening und die Prüfung der bisherigen Therapieergebnisse.

Das Projekt wird durch den Innovationsfond gefördert und beläuft sich auf drei Jahre. Der Lehrstuhl für Medizinmanagement ist für die Kostenanalyse verantwortlich.

Konsortialpartner: AOK Rheinland/Hamburg, Universität Duisburg-Essen, Essener Forschungsinstitut für Medizin-management GmbH, Universität zu Köln, Universität Bremen

Weitere Informationen sind auf der Internetseite des Innovationsfonds zu entnehmen.

Publikationen:

Schwarze K, Mathmann P, Schäfer K, et al. Effectiveness and costs of a low-threshold hearing screening programme (HörGeist) for individuals with intellectual disabilities: protocol for a screening study. BMJ Open. 2023;13(5):e070259. Published 2023 May 18. doi:10.1136/bmjopen-2022-070259

Innovative Betreuungs- und Wohnkonzepte für Menschen mit mittelgradiger Demenz: Präferenzen in Gebieten mit alternder Bevölkerung

Im Rahmen einer Mixed-Methods-Studie wurden die folgenden Fragen beantwortet:

  • Welche Betreuungs- und Wohnkonzepte existieren für Menschen mit mittelgradiger Demenz?
  • Welche Präferenzen äußern Menschen (≥50 Jahre), die in städtischen und ländlichen Regionen mit alternder Bevölkerung leben, in Bezug auf Betreuungs- und Wohnkonzepte im Falle einer mittelgradigen Demenz? Wie unterscheiden sich die Präferenzen bei Menschen mit Migrationshintergrund?
  • Welche Hindernisse werden von Stakeholdern bei der Implementierung der präferierten Betreuungs- und Wohnkonzepte wahrgenommen?

Hierzu wurden zunächst internationale Betreuungs- und Wohnkonzepte für Menschen mit mittelschwerer Demenz durch einen Literaturreview identifiziert und analysiert. Mittels einer schriftlichen Befragung wurden daraufhin Präferenzen für die Ausgestaltung innovativer Konzepte erhoben. 

Das Projekt wurde von Juli 2020 bis Juni 2024 durch die Leibnizgemeinschaft gefördert. 

Publikationen:

Speckemeier C, Abels C, Höfer K, Walendzik A, Wasem J, Neusser S. A Best-Worst Scaling Study of the General Population's Preferences for Activities in Living Arrangements for Persons with Dementia. Patient. 2024 Mar; 17(2):121-131. doi: 10.1007/s40271-023-00661-8. Epub 2023 Dec 8. PMID: 38063993; PMCID: PMC10894109. 

Speckemeier C, Abels C, Höfer K, Niemann A, Wasem J, Walendzik A, Neusser S. Preferences for Living Arrangements in Dementia: A Discrete Choice Experiment. Pharmacoecon Open. 2023 Nov 23. doi: 10.1007/s41669-023-00452-9. Epub ahead of print. PMID: 37995011.

Speckemeier C, Niemann A, Weitzel M, Abels C, Höfer K, Walendzik A, Wasem J, Neusser S. Assessment of innovative living and care arrangements for persons with dementia: a systematic review. BMC Geriatr. 2023 Aug 1;23(1):464. doi: 10.1186/s12877-023-04187-4. PMID: 37525120; PMCID: PMC10391868. 

Speckemeier C. Preferences for attributes of long-term care in dementia: a scoping review of multi-criteria decision analyses. Journal of Public Health. 2022 Aug 31(10):1-12. 

Trade - TRAnsport und DElir älterer Menschen

Beim Delir handelt es sich um einen akuten Verwirrtheitszustanden, der vermehrt bei älteren Patienten, meist im Rahmen einer Krankenhauseinweisung vorkommt. Dabei kann jede körperliche Erkrankung ein Delir auslösen. Faktoren, wie z.B. häufige Raumwechsel, hoch frequentierte Räume aber auch operative Eingriffe und Mehrfachmedikationen begünstigen die Entstehung eines Delirs.
Entsteht ein Delir bei einem Patienten, so können Bezugspersonen und Angehörige dem Betroffen helfen sich wieder zu orientieren.  Das Projekt TRADE zielt darauf ab, dass ältere Patienten in medizinischen Einrichtungen begleitet werden und über das Risiko ein Delir entwickeln zu können informiert werden. Durch die Begleitperson soll der Prozess des „Ankommens“ gefördert werden.

Das Projekt ist zunächst als Beobachtungsstudie aufgebaut und erfasst die kognitiven Veränderungen und die Delirstärke bei einem Ortswechsel. Die gesammelten Informationen und Ergebnisse fließen im Anschluss in eine Pilotstudie ein, die die Wirksamkeit der Maßnahmen untersuchen soll.

Ziel des Projektes ist es zu zeigen, dass Begleitpersonen innerhalb des Aufenthaltes in medizinischen Einrichtungen der kognitiven Verschlechterung entgegenwirken. Kann dies nachgewiesen werden kann das Entlassmanagement der Kliniken durch Vereinbarungen zur Patientenbegleitung weiterentwickelt werden.

Das Projekt wird über einen Zeitraum von drei Jahren durch den Innovationsfond gefördert.

Weiter Informationen sind der Internetseite des Innovationfond zu entnehmen.

Laufzeit: bis März 2022.

Publikationen

Leinert C, Brefka S, Braisch U, Denninger N, Mueller M, Benzinger P, Bauer J, Bahrmann A, Frey N, Katus HA, Geisler T, Eschweiler G, Klaus J, Seufferlein T, Schuetze K, Gebhard F, Dreyhaupt J, Muche R, Pahmeier K, Biermann-Stallwitz J, Wasem J, Flagmeier L, Dallmeier D, Denkinger M. A complex intervention to promote prevention of delirium in older adults by targeting caregiver's participation during and after hospital discharge - study protocol of the TRAnsport and DElirium in older people (TRADE) project.  BMC Geriatr. 2021 Nov 16;21(1):646. doi: 10.1186/s12877-021-02585-0.

Peesurst - Patient Empowerment/Edukation mittels IT-gestützter Patientenpfade senken die postoperative Schmerzintensität und die Rate an Schmerzchronifizierung nach thoraxchirurgischen Eingriffen

Das Projekt Peesurst verfolgt den Ansatz die Chronifizierung von Schmerzen bei postoperativen Patienten im Beriech des Thorax zu reduzieren. Um dies zu erreichen, soll die Schmerztherapie im Hinblick auf die Chronifizierung verbessert werden. Dies erfolgt über ein internetbasiertes Monitoring-System. Hier tragen die Patienten regelmäßig ihre Schmerzempfinden auf einer Skala von Eins bis Zehn ein. Die übermittelten Ergebnisse gehen an eine Pain–Nurse, die den Schmerzverlauf überwacht und ggf. eingreift und dem Patienten empfiehlt bei Schmerzzunahme den Arzt aufzusuchen, damit dieser die Schmerzmedikation anpasst.

Das Projekt wird über einen Zeitraum von drei Jahre durch den Innovationsfond gefördert.

Weitere Informationen sind der Internetseite des Innovationfond zu entnehmen.

Laufzeit: bis Mai 2022.

OMPRIS – Onlinebasiertes Motivationsprogramm zur Förderung der Behandlungsmotivation bei Menschen mit Computerspielabhängigkeit und Internetsucht

Bei Kindern und Jugendlichen nimmt die Prävalenz der Internet- und Computerspielsucht immer mehr zu. Seit 2018 hat die WHO die Computerspielsucht (Online Gaming Disorder) offiziell als Krankheit anerkannt. Das Projekt OMPRIS soll mit Hilfe eines onlinebasierten Selbsthilfeprogramms verhindern, dass sich ein Suchtverhalten entwickelt. Hierzu unterstützen die Berater des Selbsthilfeprogramms die Betroffenen positive Verhaltensänderungen zu bewirken und Suchtsymptome zu reduzieren.
Erzielt das Projekt positive Ergebnisse, so können Krankenkassen dies nutzen, um eine Frühprävention gegen Internet- und Computerspielsucht anzubieten. Zudem ist auch denkbar, dass das Selbsthilfekonzept auf andere Krankheitsbilder übertragen werden kann.

Förderung durch Innovationsfond des G-BA. (Abgeschlossen 2022).

Publikation:

Niemann A, Hillerich V, Wasem J, Dieris-Hirche J, Bottel L, Pape M, Herpertz S, Timmesfeld N, Basten J, Te Wildt BT, Wölfling K, Beckers R, Henningsen P, Neusser S, Neumann A. Health Economic Evaluation of an Online-Based Motivational Program to Reduce Problematic Media Use and Promote Treatment Motivation for Internet Use Disorder-Results of the OMPRIS Study. Int J Environ Res Public Health. 2023 Dec 5; 20(24):7144. doi: 10.3390/ijerph20247144. PMID: 38131696; PMCID: PMC10742498.

EvaSCa – Evaluation des Hautkrebsscreenings bei AOK-Versicherten in Deutschland 

Seit 2008 bieten die gesetzlichen Krankenkassen ein Hautkrebs-Screening an. Ziel des Screenings ist es, auffällige Hautstellen frühzeitig zu entdecken und auf Hautkrebs zu untersuchen.
Im Rahmen des Projekts wurde geprüft, ob das durchgeführte Screening die Hautkrebsbehandlung verbessert und die Mortalität verringert hat. Die Ergebnisse wurden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. 

Förderung durch Innovationsfond des GBA. (Abgeschlossen 2021)

Konsortialpartner: Institut für Medizinische Informatik,Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen, AOK Bundesverband, Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)

Publikationen

Speckemeier C, Pahmeier K, Trocchi P, Schuldt K, Lax H, Nonnemacher M, Dröge P, Stang A, Wasem J, Neusser S. One-year follow-up healthcare costs of patients diagnosed with skin cancer in Germany: a claims data analysis. BMC Health Serv Res. 2022 Jun 11;22(1):771. doi: 10.1186/s12913-022-08141-9. PMID: 35690746; PMCID: PMC9188701. 

Stang A, Schuldt K, Trocchi P, Neusser S, Speckemeier C, Pahmeier K, Wasem J, Lax L, Nonnemacher M; The impossibility of mortality evaluation of skin cancer screening in Germany based on health insurance data: a case–control study; EJC, Volume 173, P52-58, September 01, 2022; DOI:https://doi.org/10.1016/j.ejca.2022.06.009.

Genderanalysen und gesundheitsökonomische Begleitevaluation von Health Literacy-Interventionen im Kindes- und Jugendalter (GenHEcon) im Rahmen des Projekts Health Literacy in Childhood and Adolescence (HLCA2)

Eine geschlechtersensible und gesundheitsökonomische Forschungsperspektive, die kulturelle, soziale, gesellschaftliche und ökonomische Aspekte berücksichtigt, ist bei der Untersuchung von Health Literacy von Kindern und Jugendlichen von grundlegender Bedeutung im Hinblick auf die Definition relevanter Zielgruppen, die Erreichung gesetzter Ziele sowie die zielgerichtete Entwicklung von Strategien zur Förderung von Health Literacy von Kindern und Jugendlichen.

Ziele des Teilprojektes sind zum einen die Beratung sowie die Unterstützung der Evaluation von im Verbund entwickelten Health Literacy-Interventionen aus gesundheitsökonomischer sowie genderbezogener Perspektive. Das Teilprojekt wird gemeinsam mit dem Essener Kolleg für Geschlechterforschung bearbeitet.

Näheres zu diesem Verbundprojekt ist der Internetseite des HLCA-Konsortiums zu entnehmen.

Laufzeit: 2018 bis 2022

Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Förderkennzeichen: 01EL1424A–01EL1424E)

KuMS – Kinderwunsch und Multiple Sklerose – Ein Balanceakt für werdende Mütter und ihre Kinder?

Alleine in Deutschland leben 200.000 Menschen mit Multipler Sklerose (MS). Frauen sind im Vergleich zu Männern 3,5 -mal häufiger von MS betroffen. Die Diagnosestellung erfolgt meistens in der zweiten Lebenskaskade der Patienten; Frauen befinden sich hier im gebärfähigen Alter. Während einer Schwangerschaft, können sich chronische Leiden verschlimmern, weil im Rahmen der Schwangerschaft effiziente Therapien eingestellt werden.

Ziel des Projektes ist es, zu untersuchen, wie sich plazentagängige MS-Medikamente in der Behandlung von der Schwangerschaft und zum Zeitpunkt des Absetzens auf die Krankheitsaktivität und die Schwangerschaft auswirkt. Weiterhin wird untersucht, wie sich Hochdosissteroide und Immunadsorptionen auf die Schwangerschaft auswirken.

Es handelt sich um eine prospektive Kohortenstudie, die Patientendaten von der Schwangerschaft bis sechs Jahre nach der Geburt über den Krankheits-, Schwangerschafts-, Geburtsverlauf, Geburtsausgang, zum Stillen und zur Kleinkindentwicklung erheben. Der Lehrstuhl für Medizinmanagement führt in diesem Kontext gemeinsam mit der AOK Rheinland/Hamburg eine Routinedatenanalyse durch

Förderung durch Innovationsfond des G-BA (abgeschlossen 2021).

FindHIV – Frühzeitige Identifikation mittels normierter Diagnosekriterien für die HIV-Infektion

In Deutschland sind ca. 84.000 Menschen mit HIV/AIDS infiziert. Eine frühzeitige Diagnose und ein entsprechender Therapiebeginn können zu einer weitgehenden Kontrolle der Infektion mit geringen Einschränkungen und einer guten Integration in den Alltag führen. Dennoch liegt der Anteil an Late Presentern (sehr späte Diagnostizierung der Infektion) bei fast 46 %. Die späte Diagnose bedingt eine erhöhte Krankheitslast bis hin zu Todesfällen sowie eine größere Gefahr, weitere Personen anzustecken.

Das Projekt FindHIV untersucht im Rahmen einer prospektiven Erhebung, welche besonderen Merkmale der Late Presenter dazu führen, dass die Infektion erst verzögert entdeckt wird. Auf Basis der erhobenen Daten soll ein Klassifikationssystem (Scoringsystem) zur Frühdiagnose entwickelt sowie Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.

Das Projekt wird über einen Zeitraum von drei Jahre durch den Innovationsfond gefördert.

Weitere Informationen sind der Internetseite des Innovationsfonds zu entnehmen.

Laufzeit: bis Mai 2021

Präf KFe Ermittlung der Präferenzen von Entscheidungsträgern für verschiedene Kurzformate für Evidenzsynthesen durch eine wahlbasierten Conjoint-Analyse

Politische Entscheidungsträger treffen auf Grundlang von Evidenzformate ihre Entscheidungen. Jedoch kann das Erstellen von Evidenzformaten, je nachdem wie hoch die Evidenz ist, bis zu mehreren Jahren in Anspruch nehmen. Das ZI Projekt verfolgt das primäre Untersuchungsziel die Präferenzen von politischen Entscheidungsträgern für Evidenzformate durch eine wahlbasierte Conjoint-Analyse zu untersuchen.

Förderung durch Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland

Publikationen

Speckemeier C, Niemann A, Wasem J, Buchberger B, Neusser S. Methodological guidance for rapid reviews in healthcare: A scoping review. Res Synth Methods. 2022 Jul;13(4):394-404. doi: 10.1002/jrsm.1555 . Epub 2022 Mar 27. PMID: 35247034 .

Speckemeier C, Krabbe L, Schwenke S, Wasem J, Buchberger B, Neusser S. Discrete choice experiment to determine preferences of decision-makers in healthcare for different formats of rapid reviews. Syst Rev 10, 121 (2021). doi.org/10.1186/s13643-021-01647-z

WiKoMaReSERD – Wirksamkeit und Kosteneffizienz von Maßnahmen zur Reduktion der Sitzzeit – internationale Evidenz und Relevanz für Deutschland

Während die aktuellen „Nationalen Empfehlungen zur Bewegung und Bewegungsförderung“ in Deutschland bereits seit 2016 eine Reduktion der Sitzzeit auf ein Minimum für alle Alters- und Zielgruppen vorschlagen, gibt es derzeit noch keine expliziten Empfehlungen, welche Maßnahmen hierfür in den unterschiedlichen Settings und Zielgruppen am wirksamsten sind und in konkrete gesundheitspolitische Richtlinien eingehen können. Die Durchführung eines Umbrella-Reviews ermöglicht die Zusammenfassung evidenzbasierter Erkenntnisse zur Primärprävention in diesem Bereich. Darüber hinaus können die Ergebnisse – unter Berücksichtigung gesundheitsökonomischer Aspekte – in das deutsche System transferiert werden. Ebenso wie die Förderung von körperlicher Aktivität trägt die Minimierung der Sitzzeit wesentlich zur Reduktion von lebensstilbedingten chronischen Erkrankungen bei und spielt daher in der Primärprävention eine fundamentale Rolle.

Basierend auf den Gesamtergebnissen des Umbrella-Reviews wurde die Relevanz einzelner Maßnahmen zur Sitzzeitreduktion in den verschiedenen Lebensabschnitten, Settings und Zielgruppen für Deutschland herausgearbeitet, um künftig Empfehlungen speziell für das deutsche System spezifischer formulieren zu können.

Der Lehrstuhl für Medizinmanagement führte die gesundheitsökonomische Evaluation der Maßnahmen durch, die für Deutschland am relevantesten und am ehesten umsetzbar sind.

Weitere Details finden Sie auf der Internetseite des Förderers, BMBF.

Laufzeit: Juni 2020 bis Mai 2021

Projektdurchführung durch die Fakultät für Medizin der Universität Regensburg und den Lehrstuhl für Medizinmanagement.

Die Publikation der Ergebnisse ist zu finden in:

Lam K, Baurecht H, Pahmeier K, Niemann A, Romberg C, Biermann-Stallwitz J, Neusser S, Wasem J, Mugler N, Welker C, Leitzmann M, Jochem C. How effective and how expensive are interventions to reduce sedentary behavior? An umbrella review and meta-analysis. Obes Rev. 2022 May;23(5):e13422. doi: 10.1111/obr.13422. Epub 2022 Jan 23. PMID: 35068047.

VerSITA – Versorgungssituation der spezifischen Immuntherapie (SIT) bei allergischen Atemwegserkrankungen

Allergische Atemwegserkrankungen betreffen Menschen aller Alters- und Gesellschaftsschichten, führen zu Einschränkungen des Soziallebens und wirken sich auf die schulischen Leistungen und das Arbeitsvermögen aus. Die meisten allergischen Atemwegserkrankungen entstehen bereits im Kindes- und Jugendalter und bleiben häufig über die gesamte Lebensdauer bestehen. Die einzige Möglichkeit, den natürlichen Krankheitsverlauf nachhaltig zu ändern, stellt die spezifische Immuntherapie (SIT) dar. Vor diesem Hintergrund ist eine optimale Versorgung aus gesellschaftlicher und ökonomischer Perspektive bedeutsam.

Das durch den Innovationsfond geförderte Projekt untersucht den Einsatz der spezifischen Immuntherapie bei allergischen Atemwegserkrankungen. Zur Darstellung der Versorgungssituation wird eine umfangreiche Analyse anhand von Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung sowie von Patientenbefragungen durchgeführt. Im Erfolgsfall können Versorgungsprobleme gezielt aufgezeigt und Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung der Versorgung abgeleitet werden.

Förderung durch den Innovationsfonds des GBA.

Weitere Informationen sind der Internetseite des Innovationsfonds zu entnehmen.

Laufzeit: bis März 2020

Publikationen:

Hillerich, V, Valbert, F, Neusser, S, Pfaar, O, Klimek, L, Sperl, A, Werfel, T, Hamelmann, E, Riederer, C, Wobbe-Ribinski, S, Neumann, A, Wasem, J, Biermann-Stallwitz, J. (2023). Quality of life and healthcare costs of patients with allergic respiratory diseases: a cross-sectional study. Eur J Health Econ. https://link.springer.com/article/10.1007/s10198-023-01598-3

Valbert, F, Neusser, S, Pfaar, O, Klimek, L, Sperl, A, Werfel, T, Hammelmann, E, Riederer, C, Wobbe-Ribinski, S, Hillerich, V, Neumann, A, Wasem, J, Biermann-Stallwitz, J. (2022). Care of allergic respiratory diseases in Germany – Predictors and deficits. Clin Exp Allergy. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/cea.14172

Valbert, F, Neusser, S, Riederer, C, Wobbe-Ribinski, S, Klimek, L, Sperl, A, Pfaar, O, Werfel, T, Hamelmann, E, Neumann, A, Wasem, J, Biermann-Stallwitz, J. (2021): Health care situation in patients with allergic respiratory diseases with special focus on specific immunotherapy. Allergo J Int. https://link.springer.com/article/10.1007/s40629-020-00149-z

PAWEL – Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität: Reduktion von Delirrisiko und postoperativer kognitiver Dysfunktion (POCD) nach Elektivoperationen im Alter

Delirien gehen unter anderem mit kognitiven Einschränkungen, erhöhter Sterblichkeit sowie Demenzprogression einher und beinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen daher beträchtlich. Die Wahrscheinlichkeit, nach einer Operation ein Delir zu erleiden, steigt mit dem Alter der Patientinnen und Patienten, mit bereits bestehenden kognitiven Störungen und ist außerdem abhängig von den Fachkenntnissen der Behandelnden. Daher gilt die Delir-Rate als Qualitätsindikator für eine alterssensible Krankenhausbehandlung.

Innerhalb dieses Projekts übernimmt der Lehrstuhl für Medizinmanagement die gesundheitsökonomische Evaluation, um die Kosteneffektivität der Intervention aus Sicht der Leistungserbringer für den ambulanten und stationären Bereich darzustellen.

Das Projekt wird über einen Zeitraum von drei Jahre durch den Innovationsfonds gefördert.

Weitere Informationen sind der Internetseite des Innovationsfonds zu entnehmen.

Laufzeit: bis November 2020

Publikationen

Sánchez A, Thomas C, Deeken F, Wagner S, Klöppel S, Kentischer F, von Arnim CAF, Denkinger M, Conzelmann LO, Biermann-Stallwitz J, Joos S, Sturm H, Metz B, Auer R, Skrobik Y, Eschweiler GW, Rapp MA; PAWEL Study group. Patient safety, cost-effectiveness, and quality of life: reduction of delirium risk and postoperative cognitive dysfunction after elective procedures in older adults-study protocol for a stepped-wedge cluster randomized trial (PAWEL Study). Trials. 2019 Jan 21;20(1):71. doi: 10.1186/s13063-018-3148-8

AOK Protonen – Modellvorhaben zur Protonentherapie bei schwerwiegenden onkologischen Erkrankungen

Das Modellvorhaben soll einen Beitrag zur Evaluation des therapeutischen Nutzens sowie der medizinischen Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit der Protonentherapie leisten. Ziel der Evaluation ist es, die Versorgungs- und Prozessqualität bei der Behandlung der Versicherten der AOK PLUS mit schwerwiegenden onkologischen Erkrankungen zu analysieren. Darüber hinaus sollen valide Aussagen zum therapeutischen Nutzen, zu der medizinischen Notwendigkeit und zur Versorgungsrelevanz getroffen werden. Im Kontext des therapeutischen Nutzens werden die Lebensqualität sowie potentielle Nebenwirkungen und frühe Spätfolgen der Protonen- im Vergleich zur Standard-Photonentherapie evaluiert.

Laufzeit: bis Dezember 2019

Finanziert durch die AOK PLUS

CAMURUS – Gesundheitsökonomische Evaluation der subkutanen Therapie mit Buprenorphin bei Patienten mit Opioidabhängigkeit

Für Patienten mit Opioidabhängigkeit gibt es die Möglichkeit einer Substitutionstherapie. Ziel der Therapie ist eine andauernde Substanzfreiheit oder zumindest eine Verminderung von Gesundheitsschäden durch dauerhafte Substitution.

Im Rahmen dieses Projekts werden zunächst die Krankheitskosten der Opioidabhängigkeit mittels eines systematischen Literaturreviews erfasst. Im Rahmen einer Befragung von Krankenkassen und der Rentenversicherung wurden die Krankheitskosten aus der Perspektive des Sozialversicherungssystems erfasst.

Finanziert durch die Camurus GmbH

Publikation

Neusser S, Trautner A, Pomorin N, Wasem J, Neumann. Krankheitskosten der Opioid-Abhängigkeit in Deutschland. Suchtmedizin 2020; 22 (5) 1-10

SYSKON – Budgetäre Auswirkungen einer prädiktiven genetischen Testung von BRCA1/2 Mutationen für die gesetzliche Krankenversicherung

Das im August 2017 abgeschlossene Projekt zielte auf die Ermittlung der budgetären Auswirkungen genetischer Risikoklassifikation am Beispiel des hereditären Mammakarzinoms. Basierend auf der Methodik einer Budget Impact Analyse wurde ein Markov-Modell als Kohortensimulation entwickelt. Als Grundlage dienten Daten des Deutschen Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs, die anhand systematischer Literaturrecherchen im Bedarfsfall ergänzt wurden.

Die Ergebnisse tragen dazu bei, die Wissenslücke in Bezug auf die budgetären Auswirkungen genetischer Risikoklassifikationen zu schließen und zeigen auf, an welchen Stellen es zu Budgetverschiebungen kommt. Zwar stellt die Durchführung der Genanalyse einen wesentlichen Kostentreiber dar und führt zu Kostensteigerungen, mit zunehmender Laufzeit des Modells zeichnen sich jedoch erste Hinweise auf ein Einsparpotential durch die Verringerung von Behandlungskosten für entstandene Karzinome ab.

Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Förderkennzeichen 01GP1407D)

Die Publikation von Teilergebnissen ist zu finden unter:

Neusser S LB, Barth C1, Pahmeier K, Rhiem K, Schmutzler R, Engel C, Wasem J, Huster S, Dabrock P, Neumann A. The budgetary impact of genetic testing for hereditary breast cancer for the statutory health insurance. Curr Med Res Opin. 2019;35(12):2103-10. DOI: 10.1080/03007995.2019.1654689 

Gesundheitliche Grundbildung (Health Literacy) im Kindes- und Jugendalter als Ziel von Gesundheitsförderung und Primärprävention

Das Teilprojekt SynthHLCA zielte darauf ab, die im Verbund generierten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Empfehlungen für die weitere Forschungs-, Anwendungs- und Praxisorientierung zu übertragen. Befunde des Gesamtverbundes wurden gesammelt, evaluiert und synthetisiert, um Empfehlungen für die Anwendungsorientierung, Kosten- und Entscheidungsträger/innen in der Praxis abzuleiten und um die künftige Strategie des Verbunds zu entwerfen.

Grundlegend hat sich gezeigt, dass zur Verbesserung der Health Literacy von Kindern und Jugendlichen die Berücksichtigung des jeweiligen Kontextes und der Einbezug der Zielgruppe selbst und von Professionals auf personaler und institutioneller Ebene in einer integrativen Form notwendig ist. Als weiteres Ergebnis der Synthese ist die Bestätigung der Relevanz der Geschlechterperspektive und der gesundheitsökonomischen Perspektive sowohl auf der Ebene von Maßnahmen als auch auf der Ebene von weiteren Forschungsvorhaben festzuhalten.

Näheres zu diesem Verbundprojekt ist der Internetseite des HLCA-Konsortiums zu entnehmen.

Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2015 bis 2018 (Förderkennzeichen 1EL1424C)

Einsatz von Botulinumtoxin bei Patienten mit Spastik der oberen Extremität (und/oder der unteren Extremität) infolge Schlaganfalls – eine Studie der Versorgungssituation

Ziel des Projektes war die Evaluation der Versorgungssituation von Patienten mit Spastik der oberen Extremität infolge eines Schlaganfalls. Hierzu wurden explorative Leitfadeninterviews sowie eine standardisierte postalische Befragung von Neurologen und Nervenärzten im ambulanten und stationären Setting durchgeführt.

59 % der teilnehmenden Fachärzte setzen Botulinumtoxin nicht in der Therapie ein, obwohl es bei entsprechender Indikation für die Behandlung in den Leitlinien empfohlen wird. Als Gründe hierfür werden gewisse Hürden wie etwa die Höhe der Honorierung der ärztlichen Leistung, die fehlende Kostenübernahme durch die GKV oder das Erlangen einer Fort-/Weiterbildung zur Behandlung mit Botulinumtoxin genannt.

Die Publikation von Teilergebnissen ist zu finden unter:

Neusser S, Kreuzenbeck C, Pahmeier K, Lux B, Wilke A, Wasem J, Neumann A (2020) Budget impact of botulinum toxin treatment for spasticity after stroke – a German perspective. J Public Health (Berl.) (2019). DOI: 10.1007/s10389-019-01161-6 

Kerkemeyer L, Lux G, Walendzik A, Wasem J, Neumann A (2017): Versorgung von Patienten mit Spastik nach Schlaganfall. Der Nervenarzt; 88 (8); 919-928. DOI: 10.1007/s00115-017-0312-4

Finanziert durch die IPSEN PHARMA GmbH

Evaluation der hausarztzentrierten Versorgung in Thüringen

Hausarztzentrierte Versorgung (HzV) beschreibt ein medizinisches Versorgungskonzept, in dem ein Hausarzt als erste Anlaufstelle für den Patienten fungiert und dessen Behandlung langfristig und über die verschiedenen Versorgungssektoren hinweg koordiniert. In Thüringen haben die Versicherten der AOK PLUS seit dem 01.01.2011 die Möglichkeit, an einem HzV-Modell teilzunehmen.

Im Rahmen dieser kontrollierten Quer- und Längsschnittstudie konnten zwar keine niedrigeren Gesamtkosten der Teilnehmer des HzV-Modells identifiziert werden, jedoch verbesserte und intensivierte sich die Koordination insbesondere älterer, chronisch sowie multipler Erkrankter. 

Die Publikationen der Ergebnisse sind zu finden unter:

  • Freytag A, Biermann J, Ochs A, Lux G, Lehmann T, Ziegler J, Schulz S, Wensing M, Wasem J, Gensichen J (2016): The impact of GP-centered healthcare: a case-control study based on insurance claims data. Dtsch Arztebl Int; 113: 791-798. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0791
  • Freytag A, Krause M, Lehmann T, Schulz S, Wolf F, Biermann J, Wasem J, Gensichen J (2017): Depression management within GP-centered health care - A case-control study based on claims data. Gen Hosp Psychiatry; 45: 91-98. DOI: 10.1016/j.genhosppsych.2016.12.008

Finanziert durch die AOK PLUS

Das Essener Schulvermeider-Projekt im Rahmen von: Med in.NRW – Projekt Innovative Gesundheitswirtschaft NRW: "Integration junger Menschen in Schule und Arbeitsmarkt durch Erforschung, Entwicklung und Evaluation spezifischer Diagnostik- und Behandlungskonzepte" 

Das Projekt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des LVR-Klinikums Essen unter Leitung von Herrn Prof. Hebebrand in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Medizinmanagement zielte auf die Effektivität und Kosteneffektivität eines Manuals zur Behandlung von schulvermeidendem Verhalten im Vergleich zur Behandlung im kinder- und jugendpsychiatrischen Hilfesystem unter Standardbedingungen.

Die Publikationen der Ergebnisse sind zu finden unter:

Reissner V, Jost D, Krahn U, Knollmann M, Weschenfelder A-K, Neumann A, Wasem J, Hebebrand J (2015): The Treatment of School Avoidance in Children and Adolescentes with Psychiatric Illness. Dtsch Arztebl Int; 112 (39); 655-662. DOI: 10.3238/arztebl.2015.0655

Weschenfelder A-K, Reissner V, Knollmann M, Hebebrand J, Wasem J, Neumann A (2017): Ökonomische Evaluation eines Manual-basierten multimodalen kognitiven Verhaltenstherapiekonzeptes für psychisch kranke Kinder und Jugendliche mit schulvermeidendem Verhalten [Economic evaluation of a manual-based, multimodal cognitive behavioral therapy for school avoiding children with psychiatirc illness]. Z Kinder Jugendpsychiatr Psychother; 46(1); 47-56. DOI: 10.1024/1422-4917/a000501

Förderung zum überwiegenden Teil durch das Land NRW und die EU

Personalisierte Medizin in der Krebsforschung. Eine interdisziplinäre Untersuchung ethischer, rechtlicher, medizinischer und ökonomischer Aspekte

Im Rahmen dieses BMBF-Forschungsvorhabens wurden interdisziplinäre Untersuchungen zur Personalisierten Medizin (PM) hinsichtlich rechtlicher, ethischer, medizinischer und ökonomischer Aspekte durchgeführt. Unter partieller Fokussierung auf das Themengebiet der Onkologie wurde der Einfluss von Methoden der PM auf Forschungs- und Entwicklungskosten ermittelt, die Kosteneffektivität von pharmakogenetischen Tests sowie aktuelle Zugangsmöglichkeiten zur PM unter internationalen Gesichtspunkten evaluiert.

Die Publikationen der Ergebnisse zum klinisch/gesundheitsökonomischen Teil sind zu finden unter:

Hörster L, Ganser A, Stadler M, Schlenk R, Port M, Gabriel M, Schildmann J, Rochau U, Scroczynski G, Wasem J, Neumann A (2017). Cost-effectiveness of methods in personalized medicine. Results of a decision-analytic model in patients with acute myeloid leukemia with normal karyotype. Leuk Res; 62; 84-90. DOI: 10.1016/j.leukres.2017.09.009

Port M, Böttcher M, Thol F, Ganser A, Schlenk R, Wasem J, Neumann A, Pouryamout L (2014): Prognostic significance of FLT3 internal tandem duplication, nucleophosmin 1, and CEBPA gene mutations for acute myeloid leukemia patients with normal karyotype and younger than 60 years: a systematic review and meta-analysis. Ann Hematol; 93(8); 1279-86. DOI: 10.1007/s00277-014-2072-6

Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Förderkennzeichen: 01GP1001A)

BMBF-Projekt im Förderschwerpunkt "Chronische Krankheiten und Patientenorientierung" zum Thema "Patientenorientierte Schulungspraxis in der orthopädischen Rehabilitation durch Dissemination eines evaluierten Schulungsprogrammes" 

Das Kooperationsprojekt des Instituts für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg mit dem Institut für Sportwissenschaft der Universität Erlangen und dem Lehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen zielte auf die Untersuchung der Wirksamkeit und der Kosten von Implementierungsstrategien zur Dissemination eines Schulungsprogrammes sowie auf die Evaluation der Schulungswirksamkeit in der Routineanwendung in Bezug auf eine patientenorientierte Schulungspraxis, den Patientenoutcome und die Kosteneffektivität. Der Lehrstuhl übernahm im Rahmen des Projektes die gesundheitsökonomische Evaluation.

Die Publikation von Teilergebnissen ist zu finden unter:

Neusser S, Ivancevic S, Biermann J, Meng K, Faller H, Wasem J, Neumann A (2017): Dissemination eines Schulungsprogramms bei chronischem Rückenschmerz – Kostenanalyse der Programmimplementierung. Die Rehabilitation; 56(5); 305-312. DOI: 10.1055/s-0042-123424

Evaluation des Modellprojekts FORUM Demenz

Der Lehrstuhl begleitete ein von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gefördertes Projekt zur Verbesserung der Versorgung von Demenzkranken. Im Rahmen dieses Projekts wurde der Lehrstuhl damit beauftragt, die Wirkungsgrade der im Projekt entwickelten und eingesetzten Methoden des Case Managements, des Quartiermanagement und des Versorgungs- und Behandlungspfades zu evaluieren.

Die Publikation der Ergebnisse ist zu finden unter:

Mostardt S, Matusiewicz D, Schröer W, Wasem J, Neumann A (2012): Wirksamkeit und Kostenwirksamkeit eines Case-Management-Programms bei Patienten mit Demenz. Z Gerontol Geriat; 45(7); 642-647. DOI: 10.1007/s00391-012-0298-2

Krankheitskosten der Behandlung HIV-positiver Patienten (K3A-Studie)

In diesem von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter e.V. (DAGNÄ) geförderten Projekt sollten die Kosten der Behandlung HIV-positiver Patienten in unterschiedlichen Patientengruppen ermittelt werden.

Die Publikation der Ergebnisse ist zu finden in:

Mostardt S, Hanhoff N, Wasem J, Goetzenich A, Schewe K, Wolf E, Mayr C, Jaeger H, Pfaff H, Dupke S, Neumann A (2013): Cost of HIV and determinants of health care costs in HIV-positive patients in Germany: Results of the DAGNÄ K3A Study. Eur J Health Econ; 14(5); 799‑808. DOI: 10.1007/s10198-012-0425-4

Möglichkeiten der Ausgestaltung eines effizienten Versorgungsmanagements chronisch Kranker – Ethische, ökonomische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte – für die ausgewählten Indikationen Multiple Sklerose und Alzheimer-Demenz

Basierend auf einer Bestandsaufnahme der aktuellen Versorgungssituation bei chronischen Erkrankungen – im Besonderen für die Indikationen Alzheimer-Demenz und Multiple Sklerose – wurden im Rahmen dieser interdisziplinären Studie die Möglichkeiten und Bedingungen für ein effizientes Versorgungsmanagement untersucht. Potentielle Grenzen des Versorgungsmanagements wurden identifiziert und im Rahmen einer multidimensionalen Konzeptentwicklung wurden mögliche Szenarien zur künftigen Ausgestaltung neuer Formen des Versorgungsmanagements und intersektoraler Kooperationen erarbeitet.

Die Publikation der Ergebnisse ist zu finden unter:

Ivancevic S, Weegen L, Korff L, Jahn R, Walendzik A, Mostardt S, Wasem J, Neumann A (2015): Effektivität und Kosteneffektivität von Versorgungsmanagement-Programmen bei Multipler Sklerose in Deutschland – Eine Übersichtsarbeit. Akt Neurol 2015; 42(09): 503-508. DOI: 10.1055/s-0035-1564111

Förderung durch die Janssen-Cilag GmbH

PROPHET – Studienkonzept zur pharmakoökonomischen Evaluation verschiedener antiretroviraler Primärtherapien bei HIV-Infektionen

Durch die flächendeckende Verfügbarkeit von antiretroviralen Therapien (ART) erreichen Menschen mit HIV-Infektion eine annähernd der Normalbevölkerung entsprechende Lebenserwartung. Aktuell stehen verschiedene von Leitlinien empfohlene Wirkstoffkombinationen zur Verfügung. Allerdings unterscheiden sich diese Wirkstoffkombinationen bezüglich der Tablettenanzahl, der Einnahmemodalitäten, potentieller Nebenwirkungen, des Resistenzrisikos und des Interaktionspotentials. Daher sind in Abhängigkeit von der Wirkstoffkombination (ART-Strategie) Unterschiede hinsichtlich der Patientencharakteristika aber auch der Krankheitskosten zu erwarten.

Im Rahmen der PROPHET-Studie werden die Krankheitskosten HIV-Infizierter unter verschiedenen ART-Strategien auf der Basis eines großen, unselektionierten Patientenkollektivs in Deutschland untersucht.

Weitere Details finden Sie auf der Internetseite der DAGNÄ.

Laufzeit: bis Oktober 2018

Projektförderung durch die Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter e. V. (DAGNÄ)